....... Fortsetzung

Die Bewahrung der Schöpfung

Alles ist gut, wenn es aus den Händen des Urhebers der Dinge kommt;
alles entartet unter den Händen der Menschen.

                          schrieb Jean-Jacques Rousseau schon vor 250 Jahren.

Im Juli 2004 gab es hier in der Gustav-Adolph-Kirche eine Ausstellung mit Bildern von Reinhart Heinsdorff. Heinsdorff kämpfte für die Erhaltung der Schöpfung. Er hat diesen Kampf nicht gewonnen, aber er hat uns Werke hinterlassen, welche die Bedrohung der Umwelt eindrucksvoll darstellen. Das wollten wir als Beitrag der Lokalen Agenda hier zeigen, und das ist uns auch gelungen, meine ich. Auf mühsame Weise, mit einem geliehenen Transporter, haben Bernd Klotz und ich damals die Bilder geholt und hier in der Kirche aufgehängt.
Die Ausstellung hieß: "Vorhang auf - Ein Blick auf die bedrohte Schöpfung".Hier in Mühlheim war unsere Ausstellung anschließend noch im Hessischen Städte- und Gemeindebund zu sehen und später auch noch in Stuttgart in den Räumen des CVJM.

Der Umwelt zuliebe habe ich mich seinerzeit in der Lokalen Agenda engagiert und späterden Mühlheimer Umweltstammtisch gegründet, der ein Treffpunkt geworden ist für umweltbewusste Menschen unserer Stadt.
Das Fahrrad ist mir lieber als das Auto. Auch heute, bei diesem Aprilwetter, bin ich mit dem Rad hier. Und morgens kalt duschen? Nein, Danke, so weit geht die Liebe nicht!
Aber unnötiger Betrieb von Geräten, von Heizung oder von Beleuchtung?     Das braucht nicht zu sein!
 

Im Jahre 1985 haben der Rat der Evangelischen Kirche in Deutschland und die Deutsche Bischofskonferenz gemeinsam eine Erklärung zur aktuellen Gefährdung  der Schöpfung herausgegeben.

Im Vorwort lesen wir:

  • Gottes Schöpfung ist uns Menschen anvertraut, dass wir sie bebauen und bewahren.
  • Nehmen wir jedoch diese Verantwortung in genügender Weise wahr?
  • Belasten wir nicht Natur und Umwelt häufig in verantwortungsloser Weise?
  • Oder scheitern wir trotz guten Willens auf Grund von Kurzsichtigkeit und Unwissenheit an unserer verantwortlichen Aufgabe?

weiter heißt es:

  •  Die gegenwärtig auftretenden Belastungen und Schäden lassen sich etwa so kennzeichnen:
  •  kaum oder überhaupt nicht regenerierbare Naturgüter werden vergeudet.
  •  natürliche Lebensgrundlagen werden zum Schaden der Gesundheit beeinflusst.
  •  ökologische Zusammenhänge werden zerstört.
  •  die Industriegesellschaft begünstigt das Entstehen äußerst labiler und damit auch politisch instabiler Räume   unterschiedlicher Lebensqualität in regionalem, nationalem und globalem Ausmaß.

und als Ursachen für das menschliche Versagen in der Umweltkrise werden genannt:

  • ein Naturverständnis, das den Menschen in falscher Weise in den Mittelpunkt stellt.
  • ein Technikverständnis, welches mit mechanistischen Vorstellungen in die Natur eingreift, und die Nebenwirkungen nicht beachtet.
  • eine Fortschrittsgläubigkeit, die auf die Lösbarkeit eines jeden Problems vertraut.

Soweit Auszüge aus der gemeinsamen Erklärung beider deutscher Kirchen, geschrieben in gutem kirchlichem Amtsdeutsch, aber nicht mehr in Latein, wie früher.
Es ist eine Mahnung an alle Christen im Lande, ihre Verantwortung für die Schöpfung endlich zu sehen und endlich ernst zu nehmen.

 

Ich fasse zusammen:

Es ist und bleibt unsere Pflicht, Gottes Schöpfung zu schützen und zu bewahren.

Kein anderes Lebewesen kann uns diese Aufgabe abnehmen.

Je mehr Menschen die Erde bevölkern, umso intensiver sollte jeder einzelne sich bemühen,
die Vielfalt des Lebens auf Erden zu schützen und zu erhalten,
- für uns und unsere Kinder und für alle Kreatur auf Erden.

Die rücksichtslose Ausbeutung der natürlichen Ressourcen darf so nicht weiter gehen.

Lasst uns den Weg „zurück zum Wesentlichen“ suchen und finden.
Möge Gott uns dabei helfen.

 

Als Abschluss vier Zeilen von Matthias Claudius:

Wir pflügen und wir streuen
den Samen auf das Land;
doch Wachstum und Gedeihen
steht nicht in unsrer Hand

 

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Peter Mayer,  Mühlheim am Main,   2. April 2006

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